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Gesetz der erneuerbaren Energien

In China kommt übrigens in wenigen Monaten das an Zusatzemission zusammen, was wir hier mit hohem Kostenaufwand über Jahre einsparen. So wie der Emissionshandel jetzt abläuft, ist er hier zu Lande zur Wachstumsbremse, ohne global Nennenswertes zu bewirken.

Für jeden von uns, jeden Tag: Ölpreisschock an den Tankstellen - Klimaschock auf der Kinoleinwand. Wo übermorgen schon die nächste Eiszeit droht, scheint die Konsequenz unausweichlich: Wir müssen die finale Katastrophe mit allen Mitteln verhindern. Sofort. Koste es, was es wolle. Doch blendet hier die Fiktion nicht die Fakten aus? Wer Panik sät, wird Kopflosigkeit ernten. Und kopflose Politik wird den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb buchstäblich Kopf und Kragen kosten.

Wo stehen wir in diesem Wettbewerb? Dank der Globalisierung sind wir heute Exportweltmeister. Aber wie lange noch? Die aufsteigenden Schwellenländer eröffnen uns zwar Wachstumsmärkte. Doch zugleich nutzen sie ihre Wettbewerbsvorteile - Niedriglöhne und hohe Flexibilität - und werden ihrerseits zu globalen Konkurrenten. Die asiatische Dominanz der Maschinenbau- oder Computerindustrie belegt dies doch schon lange anschaulich.
Mit den geringen Produktionskosten dieser Länder kann und soll Deutschland es nicht aufnehmen. Unser Weg zu mehr Wachstum kann daher nur sein: Wir müssen um so viel besser werden, wie wir teurer sind.
Das bedeutet: Wir brauchen den innovativen Vorsprung. Nur so können wir als rohstoffarmes und lohnkostenintensives Land bestehen. Eine andere Ressource als unsere Köpfe haben wir nicht.

Doch die besten Ideen taugen nichts, wenn sie nicht verwirklicht werden. Deshalb brauchen wir geeignete Rahmenbedingungen, um Forschungsergebnisse erfolgreich in Produkte umzusetzen. Denn an der Industrie hängt nicht nur der größte Teil aller Dienstleistungen. Sie ist auch wesentlicher Innovationstreiber, allen voran die metallverarbeitende Industrie.

Beim Klimaschutz sind wir dem Ziel, bis Ende 2012 den CO2-Ausstoß um 21 Prozent zu senken, schon jetzt sehr nah. Dank freiwilliger Leistungen insbesondere der Industrie haben wir bereits 19 Prozent erreicht.
Mit der begrenzten Ressource Öl geht die Industrie so sparsam wie möglich um und hilft mit ihren Produkten, Öl zu sparen. Sie ist auch nicht Gegner, sondern größter Nutzer nachwachsender Rohstoffe: In der Autoindustrie machen diese schätzungsweise zehn Prozent des gesamten Rohstoffeinsatzes aus. Doch müssen dabei die Kriterien stimmen: sichere Versorgung, konstante Qualität und wettbewerbsfähiger Preis. Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen - Umwelt, Gesundheit, Sicherheit - ist ein ausdrückliches Ziel der metallverarbeitenden Industrie. Wir tun dafür sehr viel. Doch müssen Aufwand und Kosten von Maßnahmen in einem angemessenen Verhältnis zu ihrer Wirksamkeit stehen.

Hier glänzt die Politik bisher leider mit Negativbeispielen: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz kostet jüngsten Studien zufolge tausende Jobs, anstatt - wie versprochen - sie zu schaffen. Denn es treibt die Strompreise nur noch weiter nach oben. Darin ist Deutschland europaweit Spitze. Auch die Vermeidung von CO2 wird durch Erneuerbare Energien teuer erkauft: Mit einem Drittel bis zu einem Zwanzigstel dieser Kosten erreichen dies ebenso gut moderne Kohle- und Gaskraftwerke. Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft ist zudem ein weiterer kostengünstiger Weg zur Reduktion von Treibhausgasen versperrt.

Auch beim aktuellen Emissionshandel stehen die Lasten in keinem Verhältnis zum Nutzen. Von den globalen CO2-Emissionen sind vier Prozent durch den Menschen verursacht, davon wiederum knapp vier Prozent in Deutschland, also gerade einmal 0,2 Prozent des globalen CO2-Haushaltes. 

Die Probleme dürfen nicht kleingeredet werden. Aber wir müssen sie global und mit Augenmaß angehen. Ohne "Öko" geht nichts - nämlich eine gesunde ökonomische Basis, ohne die auch ökologischer Fortschritt nicht zu haben ist. Wer das nicht beachtet, riskiert wirklich Eiszeit - nicht nur wirtschaftlich.

 
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