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EDIFACT eigentlich kinderleicht

Um so unverständlicher, dass viele Warenwirtschafts-Software noch nicht über eine Im- und Export-EDI-Schnittstelle verfügt und Geschäftsnachrichten über unstrukturierte Office Tabellen ausgetauscht werden. Effiziente und fehlerfreie Datenübertragung ist ohne EDI schlicht undenkbar.

Ich sitze in der Hotel-Lobby und betrachte mein Umfeld. Gäste checken ein und aus, Besucher gehen in den Konferenz-Bereich. Trotz der stark frequentierten Rezeption läuft alles schnell und zuverlässig ab.

Mir gehen die Bezahlvorgänge durch den Kopf. Längst sind die alten Ritsch-Ratsch-Kartenbelege elektronischer Abwicklung gewichen. Die Hotelgäste unterschiedlicher Nationalität haben sicherlich zahlreiche Bankverbindungen. Die Gemeinsamkeit liegt im Satzaufbau der Belege. So wird es immer eine Bankleizahl, eine Rechnungsnummer und einen Übernachtungsbetrag geben. Das alles lässt sich in seiner Reihenfolge und Datenfeld-Namen strukturieren. Diese weltweite Normierung der Welthandelsorganisation heißt EDIFACT, die beispielhaften Nachrichtenart PAYMUL, das Datenfeld IBAN und der Übertragungsweg SWIFT rsp. SEPA.

Vielfach auch einfach mit dem Begriff EDI, als elektronische Daten-Integration bezeichnet. Und durch seinen UN-Ursprung mit amerikanischen Abkürzungen versehen. So bedeutet PAYMUL payment multiple.

Am Hoteleingang fährt eine Spedition vorbei. Auch hier werden per EDI Frachtpapiere namens IFTMIN und Ausroll-Nachweise IFTSTA als weltweiter Standard genutzt. Sollte es sich bei der Ladung um Importwaren handeln, ist das Zoll-EDI-Format ATLAS im Spiel. Alle beleglosen Prozesse mit einer einheitlichen Grammatik, in der sich auch Ladehilfsmittel und Etikettierung abbilden lassen.

Mein Blick schweift auf die Einkaufspassage gegenüber dem Hotel. Über den Barcode wird Produktpreis und Warengruppe an der Kasse eingelesen. Sobald ein Kunde seinen Einkauf aus dem Laden trägt, wird der Lagernachschub bereits per EDI angestoßen. Im Einzelhandel wird dieser EDI-Branchendialekt EANCOM, im Autohandel VDA genannt. Sogar just-in-time Abläufe lassen sich damit, im Alltag nahezu unsichtbar, abbilden.

Um so unverständlicher, dass viele Warenwirtschafts-Software noch nicht über eine Im- und Export-EDI-Schnittstelle verfügt und Geschäftsnachrichten über unstrukturierte Office Tabellen ausgetauscht werden. Effiziente und fehlerfreie Datenübertragung ist ohne EDI schlicht undenkbar.

In unser Welt mit immer mehr Produktvarianten und erklärungsbedürftigen Waren, sollte der Mensch durch Computer unterstützt werden, um im Service- und Dienstleistungsbereich Freiräume zu erhalten. Das papierlose Büro ist möglich, jedoch nur durch Anwendung von Standards, wie EDI.

Hier setzt der Welt-EDI-Tag zur Bewußtwerdung und die Kunden-Lieferanten-Schnittstelle myOpenFactory an. EDI ist wie ein neuer Druckertreiber. Der traditionelle Weg über Brief und Fax ist genauso, wie der papierlose Weg via EDI möglich. Selbst Kleinst-Lieferanten, die über keine integrierte Warenwirtschaft verfügen, bedienen die EDI-Kommunikation über ihren Webbrowser.

Auch für mich wird es jetzt Zeit im Hotel ein- und bei EDI einzuchecken. Allein für den deutschen Mittelstand sind jährliche Einsparungen von 240 Milliarden Euro denkbar. Ein Konjunkturprogramm das allein durch seine Anwendung sich täglich amortisiert.

 

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